Unter Wölfen

 

(25.08.16)

Noch immer sind die Gefährten in Gondalis, der von dem Sturm des Seekönigs so schwer getroffenen Stadt. Im Sturm verschwammen die Grenzen zwischen Tag und Nacht, aber alle sind erschöpft, verwundet und hungrig. Doch beim zerstörten Badehaus können sie nicht bleiben und so macht sich die Gruppe auf durch die Stadt in Richtung Hafen. Unterwegs versuchen sie, hier und da zu helfen, Verschüttete zu bergen und Verwundete zu unterstützen, aber die Erschöpfung ist schließlich so groß, dass man einfach in einer Gasse übernachtet. Eine schlechte Idee, denn prompt wird Ratarr nachts von zwei Gestalten das Geld gestohlen, eine Verfolgung ist hoffnungslos. Die Gruppe beschließt, den Rest der Nacht besser nicht auf der Straße zu verbringen und wendet sich hinunter zum Rachen (dem in eine Höhle hineingebauten Hafenviertel), um schließlich dort noch ein paar Stunden im Beiboot der Adler von Aurigion zu schlafen.
Am Mittag legt das Boot jedoch wieder ab, schließlich muss das Schiff repariert werden. Während Ruk und Ratarr beim Stadtrat vorsprechen, um ihnen die Ursachen für den Sturm zu erklären (und dabei auf wenig Glauben stoßen), besucht Sursuliman einen nur ihm bekannten Kontakt in der Stadt. Als die Gruppe wieder zusammentrifft, berichtet Sursuliman, dass er nicht nur eine Unterkunft, sondern auch eine Aufgabe für seine Gefährten hat. Wiederum geht es in den Rachen, dort führt Sursuliman zu einem Kontor mit Verwaltungsgebäude, vor dem Bombus der Wächter Wache hält. Ein Zwerg öffnet die Türe und stellt sich als Rimbarik vor, Verwalter des Hauses. Im Besprechungszimmer des Kontors schildert er auch, worum es geht: sein Herr Jali bid-Vahil sei zwei Tage vor dem Sturm verschwunden. Der Gnom, der mit Schmuck, Tüchern und Kleidung handle, habe korkenzieherartig gedrehte Hörner und blonde Haare, sei noch recht jung, habe braune Flecken und ein kleines Bäuchlein. Das Verschwinden ist dem Zwerg ein Rätsel, den Dalmariern habe man das Schutzgeld bezahlt.
Während Ratarr und Tibor, die gemeinsam ein Zimmer im Kontor bezogen haben, ihre Wunden versorgen und verbinden, untersuchen Alamae und Sursuliman das Arbeitszimmer Jalis. Auf dem Schreibtisch finden sie ein Tagebuch, das jedoch teilweise magisch verschlüsselt ist. Da keiner der Charaktere dieser Art der Magie mächtig ist, muss ein Lohnmagier in der zerstörten Stadt gefunden werden. Rimbarik kann zwei Adressen nennen, erstere wurde jedoch vom Sturm verwüstet, bei der zweiten aber öffnet sein misstrauischer Magier, der die Türe nicht einmal ganz öffnet, aber immerhin gegen ein wenig Geld die Verschlüsselung aufheben kann. Zurück im Kontor lesen die beiden die letzten Einträge nach. Jali hat Beobachtungen niedergeschrieben über Burdas, den Besitzer der Spielhalle „Knochenwürfel“ niedergeschrieben, dem nachgesagt wird, er habe einen Ratsherren erpresst und auch einen Mord begangen, sowie über „den Baron“ Nikodaris Denario, der viele, aber nur wenige offenstichtliche Beziehungen pflege. Denario sei Teil alten Adels, dem in der Stadt die Privilegien entzogen wurden, doch die Familie des Barons habe es geschafft, sich rechtzeitig auf die richtige Seite zu schlagen. Jali berichtet, wie er von außen einen Blick auf eine Abendgesellschaft des Barons geworfen habe, aber schnell von einem aggressiven Wachhund vertrieben worden sei.
Die Gefährten beschließen, es zunächst bei Burdas zu versuchen. Alamae findet die Lokalität dank ihrer Gassenkunde schnell, der Knochenwürfel allerdings wurde von einer Schlammlawine beschädigt, Burdas selbst ist mit zwei Angstellten dabei, den Schlamm aus der Spielerhalle zu schaffen. Die Befragung ergibt nicht viel, er gibt an, Jali nicht zu kennen und ist generell nicht zu längeren Gesprächen aufgelegt.
So werden also die Alabasterhöhen angesteuert, um sich beim Anwesen des Barons umzuschauen. Die Villa ist direkt mit der Rückseite an die Klippen gebaut und von einem Eisenzaun umgeben. Auf dem Grundstück sind gerade einige Gaukler dabei, ein großes Zelt aufzustellen, doch schnell wird die Gruppe vom Wachhund verbellt, der wie wahnsinnig an seiner Kette zerrt. Schnell kommen inige der Gaukler herbei und stellen sich vor: der Anführer Vatiri (ein Gnom mit gelben Hörnern), Grelo der Seiltänzer, Ketal der Jongleur, eine akrobatische Albin names Mareta und Rakul, ein Varg, der sich auch als Hundeführer betätigt, ansonsten aber als Wächter fungiert. Das Gespräch ergibt nicht viel, aber Vatiri äußert die Vermutung, dass der Baron durchaus an einer näheren Bekanntschaft mit den höher gestellten Personen der Gruppe (Tibor als Adliger und Ratarr als Wächterritter) interessiert sein könnte.

(22.09.)

Am späten Abend geht es zurück in das Kontor. Noch einmal wird das Tagebuch auf Bekannte hin durchforstet, aber es finden sich nur diverse Händler als Geschäftskontakte darunter.
Am nächsten morgen versuchen die Gefährten beim Frühstück von Rimbarik mehr über die Gaukler zu erfahren. Sie sind wohl schon länger hier, sie haben quasi ein festes Engagement beim Baron. Neben den Dalmariern gibt es noch die Rothände und die Bande des feinen Rivenos in der Stadt. Man beschließt, dass Ratarr und Sursuliman zum Anwesen des Barons gehen sollen, um sich quasi beim Baron einzuladen, während Tibor, Alamea und Ruk noch einmal in der Stadt die Gasthäuser aufsuchen, um vielleicht noch mehr über Jali und seine Bekanntschaften zu erfahren – leider ohne Erfolg. Ratarr und Sursuliman hingegen werden beim Anwesen des Barons in der Tat von einem Diener empfangen und nach kurzem Gespräch erhalten sie eine Einladung zur morgigen achten Abendstunde. Den Rest des Tages verbringt man damit, Kleidung auszubessern und sich auf den Besuch beim Baron vorzubereiten. Allerdings sucht die Gruppe dennoch zur fünften Abendstunde noch einmal eine Spielhalle auf, um sich nach Jali zu erkundigen, denn die Spielhalle „Zum Goldenen Würfel“ war der letzte Ort, den der Gnom vor seinem Verschwinden aufgesucht hatte. Der albische Besitzer, der nun auch selbst kochen muss, weil seine Angestellten nach dem Unwetter nicht wieder erschienen sind, berichtet uns nach dem Servieren einer Fischsuppe, dass Jali oft da gewesen sei und auch bessere Bekannte gehabt habe, eine ältere Dame namens Talida und ein Varg namens Kerdur. Näher ins Gespräch kommt man jedoch mit Gondo, einem etwas versoffenen, älteren Menschen, den wir auf einen Wein einladen. Wir schildern ihm, was wir über Jali und sein Verschwinden wissen. Gondo hat nur zu berichten, dass Jali alleine gekommen sei, aber immerhin kann er uns zu Talida begleiten. Die schwarz gekleidete Frau mit den streng nach hinten gekämmten, grauen Haaren vermutet Burdas dahinter. Jali sei ein freigiebiger Gnom gewesen, großzügig und deshalb sei er einigen aufgefallen.
Nach dem Besuch geht die Gruppe mit Gondo zurück, unterwegs fällt Ruk jedoch eine Gestalt auf, die uns offenbar beschattet. Es handelt sich dabei um ein Gnom, der etwas heruntergekommen daherkommt. Zurück im Kontor wird Bombus befragt, ob er den Gnom kenne, dieser kann aber nur sagen, dass er ihm auch schon aufgefallen sei. Die Helden beschließen, tätig zu werden und Ruk verwandelt sich in eine Katze, um dem Gnom zu folgen. Die Spur führt direkt zum Anwesen des Barons – wo freilich der Wachhund auf Ruk wartet. Begleitet vom Varg stürmt der Wachhund hinter dem fliehenden Ruk in Katzenform hinterher, während der Verfolgungsjagd bekommt der Hund blau leuchtende Augen und so sehr sich Ruk auch bemüht, er kann ihn nicht abschütteln. Als er schließlich auch noch gegen etwas rennt, hat ihn der Hund schließlich eingeholt und lässt auch nicht von ihm ab, als der Gnom sich zurückverwandelt. Er greift Ruk jedoch nicht an, sondern pinnt ihn nur am Boden fest, bis der Varg und andere Gaukler kommen, von denen einer ihn mit einem Schlafzauber belegt und so gefangennimmt.
Als Ruk erwacht, versucht er zunächst, als Eichhörnchen aus dem Fenster seiner kleinen Zelle zu klettern, muss aber feststellen, dass es hinaus zur Klippe weist. Allerdings kann er dadurch immerhin feststellen, dass er sich in der Villa des Barons aufhalten muss. ALso versteckt er sich über der Türe seiner Zelle und als sie kurz geöffnet wird, um ihm Essen zu bringen, kann Ruk hindurcheilen und noch als Eichhörnchen vom Anwesen fliehen. Die anderen hatten spätestens am Morgen beschlossen, nach ihm zu suchen und so kommt ihm die Gruppe entgegen, allen voran Tibor mit Bark, der seine Spur aufnehmen sollte.
Der Rest des Tages – bis auf den Abend, an dem man der Einladung zum Baron folgen möchte – verläuft ereignislos. Lediglich Talida meldet sich kurz und teilt mit, dass auch Kerdur davon überzeugt sei, dass Burdas dahinter stecke.

(29.09.)

Abends geht es dann zum Anwesen. Noch immer ist die Stadt von Plünderungen geprägt, doch erreicht die Gruppe unbehelligt das Anwesen des Barons, das nach wie vor von den Gauklern und dem Hund bewacht wird. Wir werden vom Baron persönlich, Nikodaris Denario, begrüßt, in seiner Begleitung sind noch eine rotblonde Zwergin namens Linain, die ihm als Magd dient, ein Alb ohne Haare, ein Koch und Hartl, sein Diener. Die Haupthalle des Anwesens ist auffällig hell ausgeleuchtet und die Kuppel ist über und über mit religiösen Darstellungen bedeckt, die bereits erahnen lassen, dass dem Baron sehr an Religion interessiert ist. Die Helden sind ohnehin nur mit leichter Bewaffnung erschienen, doch geben sie diese nun auch noch ab: allerdings an Ruk, Sursuliman und Alamea, die als Dienstboten von Tibor und Ratarr durchgehen und auch nicht mit dem Baron speisen, sondern in den Dienstbotentrakt gebeten werden und auch eine kleine Hausführung erhalten. Bei dieser versucht Alamea, sich über den Abort irgendwie abzusetzen, was ihr jedoch nicht gelingt, da dieser direkt über dem Abgrund errichtet ist. Das Gespräch von Tibor und Ratarr mit dem Baron wird von letzterem gleich mit der Frage eröffnet, wieso einer von uns versucht hat, bei ihm einzudringen. Ratarr beschließt, es mit der Wahrheit zu versuchen und eröffnet dem Baron, dass ein Spion entdeckt wurde und dieser bis zum Anwesen verfolgt wurde. Mit dieser Antwort gibt sich Denario wohl zufrieden und das Gespräch kommt bald auf sein Lieblingsthema zurück, die Religion.
Schließlich aber kommt es zur entscheidenden Wende: Sowie Ratarr und Tibor als auch Sursuliman, Ruk und Alamea spüren die Wirkung eines Schlafgiftes auf sich wirken. Alarmiert stürzt Sursuliman aus dem Musikzimmer, in dem er und die beiden anderen speisen, die zwergische Dienstbotin des Barons hinterher, die ihm auch gleich eine ins Gesicht zimmert, was jedoch Sursuliman nicht davon abhält, erst einmal zu versuchen, durch Erbrechen das Gift wieder loszuwerden – was auch gelingt. Mittlerweile steht jedoch an beiden Schauplätzen fest: Ein Kampf ist unausweichlich.

(06.10.)

Dieser Kampf freilich verläuft an mehreren Fronten und insgesamt mit unbefriedigendem Ergebnis. Ruk und Sursuliman schlagen sich im wahrsten Sinne des Wortes mit der Zwergin Linain herum. Währenddessen brechen im Speisesaal rund um Ratarr, Tibor und Alamea Kampfhandlungen aus. Einige Gaukler bewerfen Ratarr mit ihren Wurfkeulen, die ihn jedoch nicht aufhalten können: In Anbetracht der Übermacht und der Tatsache, dass er nicht bewaffnet ist, ist Kampf keine Option, und so rennt er mit vargischer Geschwindigkeit zum Vorhang, der den Speisesaal vom Gang abtrennt, hinter dem sich die Gnome aufhalten müssten. Tibor stürzt sich in vollem Lauf auf Vatiri, der so heftig getroffen wird, dass der Gnom weit davongeschleudert wird. Der Varg wird jedoch mit einem weiteren Schlafzauber belegt und bricht zusammen. Denario fordert die Charaktere auf, sich zu ergeben ,doch Ratarr hat es in den Gang geschafft und nutzt seinen Vorsprung, um sich umzuwenden. Seine Augen färben sich schwarz und mit dunklen Worten auf den Lippen zieht er mit einer Handbewegung eine Wand aus Schatten über den Boden, die den Gang hinter ihm abriegelt. Tibor wird währenddessen gefesselt und auch der Wachhund nimmt sich seiner an – erstaunlicherweise aber greift er ihn nicht an, sondern beschnüffelt und bedrängt ihn wie wild. Während Alamea vom Schlaf übermannt in ihrem Vorhang zusammensinkt, gelingt es Ruk und Sursuliman endlich, die Zwergin niederzuschlagen. Ruk, selbst bereits benommen wird kurzerhand vom vorbeirennenden Ratarr geschnappt und gemeinsam mit Sursuliman eilt er zum Rand des Geländes um die Gnome kurzerhand über die Mauer zu bugsieren, bevor er sich, nachdem er den beiden zur Flucht verholfen hat, angesichts der nahenden Feinde ergibt.
Sursuliman und Ruk eilen zunächst zu Talida, doch diese öffnet nicht. Also zum Kontor. Dort versuchen sie Bombus und Rimbarik davon zu überzeugen, mit den Dalmariern Kontakt aufzunehmen, damit sie das Anwesen des Barons angreifen. Dazu gehen sie zum „Goldenen Würfel“ zurück, der aber wurde unterdessen geplündert und den Besitzer finden sie nur noch blutend in der Ecke, wenngleich er noch lebt und ihm von Sursuliman geholfen wird. Gondo ist nicht aufzufinden, allerdings finden sie Talida bei einem zweiten Besuch vor. Immerhin weiß diese, dass der Baron die Rothände bezahlt – und sie schlägt schließlich vor, einen Mob zu organisieren.
Während also Ruk und Sursuliman in den Straßen den Zorn des Volkes auf den reichen Baron schüren, werden Ratarr, Tibor und Alamea vom Baron intensiv über ihren Glauben befragt. Es scheint so, als habe er eine ganz bestimmte Weltsicht und versuche, die Gefangenen „in sein Schema zu reden“. Viel Zeit bleibt ihm allerdings nicht, da noch in derselben Nacht der Mob auf das Gelände dring. Der Wachhund ist auch hier völlig auf Ruk und Sursuliman fixiert. Der Kampf dauert nicht lange, der Großteil der Gaukler, des Personals und der Baron selbst wird massakriert. Beim Befreien der Gefangenen wird auch Jali, der gesuchte Gnom, in einer Zelle entdeckt und befreit. Es gelingt, den Großteil der Ausrüstung zu bergen, wobei Tibors Dharst, der ihm nach dem Kampf abgenommen wurde, allerdings verschollen bleibt.
Schnellstmöglich, während das Anwesen in Flammen aufgeht, eilen die Gefährten zurück zum Kontor und verbarrikadieren es. Zum Glück bleibt aber das Kontor unbehelligt.
Jali zeigt sich natürlich überglücklich und dankbar. Es stellt sich heraus, dass er und Sursuliman zur selben Sippe gehören. Auch er erzählt, dass der Baron auf ihn einredete. Als die Gruppe am nächsten Morgen zum Anwesen zurückkehren, ist außer rauchenden Ruinen nichts mehr übrig. Ratarr legt Wert darauf, die Leichen den Flammen zu übergeben – nur die Körper von Vatiri und Mareta können nicht gefunden werden. Der Hund allerdings ist noch da, angekettet, und nach wie vor ist er wie besessen, wenn die Splitterträger sich ihm nähern. In der Hoffnung, dass sich jemand um den Hund kümmern wird, wird das Anwesen wieder verlassen.
Nach der Verabschiedung von Jali, dem es auf Bitten gelang, den Dharst von Tibor auf dem Schwarzmarkt zu besorgen, brechen die Helden endlich wieder mit der mittlerweile eingetroffenen Adler von Aurigion auf, um Gondalis zu verlassen.

Lohn der Mühen: 11 Erfahrungspunkte, insgesamt 12 Lunare pro Held, Händlerkontakt in Gondalis.