Wolfsnacht

 

 

(beruhend auf einem Szenariovorschlag aus Ritterburgen und Spelunken)

18.11.2017
Wir schreiben das Jahr 1018 BF (25 Hal). Am 19.TRAvia verläuft sich der Tsa-Geweihte Aristo in Weiden auf dem Weg nach Nordhag im Wald, wo er, anstatt einen Schlafplatz zu finden, unliebsame Bekanntschaft mit einem Wolf macht. Aus irgendeinem Grund ist dieser große Wolf böse auf Aristo und greift ihn an. Da Aristo den Wolf lieber beruhigen möchte als wegzulaufen, der Wolf das aber überhaupt nicht einsieht, trägt Aristo einige Wunden von dieser Begegnung davon. Glücklicherweise wandert just in diesem Moment die Elfe Achillea Katzentanz durch den Wald, die von ihrer Sippe ausgesandt wurde um herauszufinden, warum sich die Wölfe in dieser Gegend zur Zeit so seltsam verhalten. Diese erkennt die Notlage, in der sich der seltsam gekleidete Mensch befindet, und entschließt sich, helfend einzugreifen. Fern von der eigenen Sala ist sie allerdings noch nicht so sehr mit ihrem eigenen Mandra verbunden, so dass sie nach einem missglückten Versuch, das Tier schadlos zu vertreiben, doch zu ihrem Bogen greift und dem armen Wolf erst einmal einen Pfeil vor den Latz schießt. Mit dem zweiten Pfeil kann sie den Wolf schließlich verjagen und dem schwer verletzten Aristo aufhelfen. Doch der Wolf lässt sich nicht all zu weit vertreiben. Er kehrt zurück; und nicht allein. Ein ganzes Rudel beginnt die beiden weiträumig einzukreisen – ein sehr untypisches Verhalten für Wölfe zu dieser Jahreszeit, wie Achillea schnell bemerkt. Um der Gefahr zu entgehen, fliehen die beiden aus dem Wald zur Straße, die Ulmenau mit Nordhag verbindet. Dort laufen sie direkt in das Gespann eines sehr voluminösen Adligen, der es gerade noch ausbremsen kann, ohne die Beiden zu überfahren. Als dieser die Situation erfasst – sein Pferd war ohnehin schon unruhig geworden ob des nahenden Wolfsgeheuls – lädt Adalmar Argelion von Binsböckel die Fliehenden auf sein Gefährt ein und treibt Crispin erneut zur Eile an. Der verletzte Geweihte darf sich neben den Adligen auf den Kutschbock zwängen, während die Elfe nach kurzer Überlegung, nebenher zu laufen, einfach aufsteigt und sich an der Seite des Einspänners festhält so gut es geht. Beunruhigt schaut sie zurück auf die immer näher aufschließenden Grimwölfe. So hatte sich Adalmar die beschauliche Reise zur Bibliothek des Rhodenstein nicht vorgestellt! Mit fliegenden Hufen und ratternden Rädern steuert die ungewöhnliche Gruppe das Dorf Perainefeld an, um dort Schutz zu suchen. Es soll dort ein wehrhaftes Perainekloster geben.

Schon einige Tage zuvor reist Falk Radulf von Hohenstein zusammen mit dem Grenzjäger Geldor Keres von Nordhag gen Süden, um die schwangere ältere Schwester von Falk Radulf, Ellmholda Fredegunde von Hohenstein, auf ihrer Reise in die Bibergau zu begleiten und vor herumstreunenden Orks zu beschützen. Aufgrund einiger Irrungen und Wirrungen landen auch sie im Dorf Perainefeld. Dieses wird von einem großen Pack Wölfen belagert. Falk Radulf und Geldor nehmen den Kampf gegen die Wölfe auf, aber es gelingt ihnen nicht, eine entscheidende Bresche zu schlagen. Man zieht sich in die Wehrburg Perainetrutz zurück. Einige Nachforschungen ergeben, dass im benachbarten Wald ein sogenannter „Wolfsmensch“ hausen soll. Falk Radulf trommelt einige mutige Dörfler zusammen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Geldor und auch die Elfe Achillea Katzentanz begleiten den Trupp. Die beiden Jäger des Dorfes, die sich doch im Wald auskennen sollten, finden allerdings fadenscheinige Gründe, warum sie die Gruppe nicht begleiten wollen. Adalmar Argelion, seine Schwägerin Ellmholda Fredegunde sowie der inzwischen an Wundfieber erkrankte Aristo bleiben in der Burg zurück.

Der Trupp der Mutigen begibt sich also in den Wald, wo sie auch nach einigem Suchen auf eine Lichtung stoßen, welche aufgrund der seltsam angeordneten Steine wie ein Ritualplatz anmutet. Während sich die Expeditionsteilnehmer noch umsehen, beginnt ein Wind aufzuziehen, der immer stärker wird und droht, die Eindringlinge von den Beinen zu holen. Daraufhin fordert sie eine Stimme auf, den Wald zu verlassen. Falk Radulf versucht trotz der unheimlichen Vorkommnisse zu erfragen, was es mit den Wölfen auf sich hat. Diese würden nicht geschickt, sondern angezogen. Die Ursache für ihr seltsames Verhalten sei nicht hier zu finden. Die Eindringlinge sollten verschwinden!

02.12.2017
Einige Tage zuvor wird Mahrzahn Harmwulf von Hohenstein nach der bestandenen Adeptenprüfung von Spektabilität (und Großonkel) Elcarna Erillion von Hohenstein in sein Amtszimmer gebeten. Der junge Adeptus Minor bekommt den Auftrag in die Pfalzgrafschaft Bibergau im Bärnwald zu reisen, um Graf Kornrath Aldûf von Hohenstein in einer Familienangelegenheit zur Seite zu stehen. Angeblich soll es auf Festung Biberstein spuken. Zumindest vermutet das der Graf. Wer wäre da besser geeignet als Mahrzahn Harmwulf, den Ereignissen auf den Grund zu gehen? So reist der junge Magier mit einer größeren bewachten Gruppe über den Finsterkamm, um über Baliho und Menzheim die Heimat des Familienoberhauptes anzusteuern. Doch soll er nicht weiter als Nordhag kommen. In einer Gaststätte in Nordhag beginnt Mahrzahn Harmwulf zu träumen. Er wird verfolgt. Von Wölfen. Er schleppt sich gerade noch so in die heruntergekommene Anlage einer Burgruine, bevor er von einem Schrei erwacht. Allerdings erwacht er nicht in seinem Bett: Er sitzt am Schreibtisch und ritzt mit einem blutgetränkten Federmesser eine Zeichnung in den Tisch. Das Blut stammt aus seiner aufgeschnittenen linken Hand. Der Schrei war wohl sein eigener. Während Mahrzahn Harmwulf sich langsam seiner Situation gewahr wird, zeichnet seine rechte Hand einfach weiter. Dann ist sie scheinbar fertig. Doch lässt sich im Dunkeln nicht erkennen, was da in den Tisch geritzt wurde. Auch das kurz darauf entfachte Licht bringt keine Klarheit. Mahrzahn Harmwulf bereitet sich daraufhin darauf vor, den ihn beherrschenden Geist zu exorzieren. Noch während der Vorbereitung beginnt das auf dem Tisch liegende Federmesser sich zu drehen: es deutet in den Süden. Mahrzahn Harmwulf nimmt all seinen Mut zusammen: im Wissen, dass spukende Seelen oft nur Erlösung suchen, versucht er Kontakt aufzunehmen: „Was willst du von mir?“ Keine Antwort. Also wird ein Tintenfass, Federkiel und Papier herausgekramt. Die rechte Hand beginnt zu zeichnen: Ein Bär, ein Wald. Schnee, Tannen, eine Ruine; ein Körper, tot? Südlich davon ein Storch und eine Feste. „Willst du von mir, dass ich in den Süden reise? Ich glaube dort gibt es eine Festung der Perainekirche.“ Mahrzahn Harmwulf nimmt an, Zustimmung mitbekommen zu haben. „Also lass mich schlafen! Ich werde mich morgen darum kümmern.“ Am nächsten Tag beginnt die Reise in den Süden. Ein Händler nimmt ihn auf seiner Kutsche bis zur Abzweigung nach Perainefelden mit. Der Rest wird zu Fuß zurückgelegt. In Perainefelden angekommen wird der junge Adeptus Minor der Situation gewahr: das Dorf wird von Wölfen belagert.

In der Zwischenzeit gelingt es dem Trupp der Mutigen um Falk Radulf den Druiden zu beschwichtigen. Sie können sein Vertrauen soweit gewinnen, dass er ihnen zumindest glaubt, dass sie ihm nichts Böses wollen. Sie wollen doch nur herausfinden, warum die Wölfe das Dorf angreifen. Sie bringen in Erfahrung, dass in einer nahegelegenen Burgruine etwas Schreckliches geschehen sei. Anschließend sei der Druide nicht mehr in der Lage gewesen, die Wölfe in der Gegend zu beruhigen. Man bricht also auf, um in Begleitung des Druiden die Ruine zu erkunden. Dort scheint wohl ein finsteres Ritual stattgefunden zu haben. Es gibt einige Fußspuren von Wölfen, aber auch krallenbesetze Spuren von menschengroßen Zweibeinern. Orks können ausgeschlossen werden. Aber was für Wesen waren es dann? Die Frage bleibt ungeklärt. Die Tapferen finden in der Burgruine einen kleinen Firunsschrein vor, der wohl schon so manchem Jäger in der Gegend für das ein oder andere Gebet diente. Darauf liegt die Leiche eines Mannes und der Schrein ist blutüberströmt. In der näheren Umgebung finden sich auch die Habseligkeiten des Toten. Sie entschließen sich, den Leichnahm zu begraben und zurück ins Dorf zu reisen. Die Verursacher dieser grauenvollen Ereignisse könnten inzwischen im Dorf sein. Der Druide begleitet den Trupp bis zum Waldrand und zeigt ihnen den schnellsten Weg, möchte aber nicht mitkommen.

In der Zwischenzeit im Wehrtempel Perainetrutz: Adalmar Argelion kümmert sich um Aristo und seine schwangere Schwägerin. Plötzlich steigt Rauch innerhalb des Festungsgeländes auf. Einer der Jäger, die zur Bewachung des Dorfes zurückgeblieben sind, schlägt vor, dass man im Tempel Schutz vor dem ausbrechenden Feuer suchen sollte. Er begleitet Aristo und Ellmholda Fredegunde dort hin. Adalmar Argelion möchte noch etwas wichtiges aus seinem Zimmer holen, und verspricht gleich nachzukommen. In seinem Zimmer angekommen, fällt hinter ihm plötzlich die Türe zu und lässt sich nicht wieder öffnen. Währenddessen bricht im Burghof das Chaos aus. Die Tore zur Festung wurden geöffnet und die Wölfe beginnen einzudringen und die Dorfbevölkerung, welche gerade damit beschäftigt war, den Brand zu löschen, zu attackieren. Der Herr von Binsböckel versucht alles, seine Türe aufzubrechen, und merkt, dass sie wohl mit einem Besen von außen verriegelt wurde. Es dauert mehrere sehr lange Minuten, bis er sich durch ausgiebiges Rütteln an der Tür aus dieser misslichen Lage befreien kann.

Aristo und die Frau von Hohenstein schaffen es in der Zwischenzeit in die Sicherheit des Tempels. Dort angekommen stellt sich die vermeintliche Sicherheit jedoch als sehr trügerisch heraus. Der Jäger, der sie hier her führte, sowie seine Kumpanin beginnen sich zu verwandeln: in kürzester Zeit stehen den beiden hilflosen Leuten zwei wolfsähnliche auf zwei Beinen gehende Bestien gegenüber. Der Geweihte der jungen Göttin und die Mutter ungeborenen Lebens sollen auf dem Altar geopfert werden. Vor lauter Verzweiflung wendet sich Aristo an seine Herrin. Er beginnt, Tsa-gefällige Kinderlieder zu singen und hebt sein riesiges Prisma, das er stets an einer langen Kette um den Hals trägt, empor, um das wenige in den Tempel dringende Licht einzufangen. Er wird erhört: Licht in allen Farben des Regenbogens strömt aus dem Prisma und umhüllt den Geweihten und die Schwangere. Die beiden Bestien sind nicht in der Lage, ihr blutiges Ritual zu Ende zu führen, da sie auf wundersame Weise von einer großen Friedfertigkeit erfüllt werden, als das Licht auf sie trifft, derer sie sich nicht erwehren können. Plötzlich steht Adalmar Argelion in den Toren zum Tempel und versucht, den beiden auserkorenen Opfern zu Hilfe zu eilen. Leider sieht er sich einem sehr großen Wolf gegenüber, der ihn anspringt und sich gleich einmal vor Schmerzen zusammenkrümmen lässt. Als nächstes taucht in der Tür ein großer Löwe mit silbernem Fell und Mähne auf. Dieser springt auf eine der Bestien zu und schafft es, diese zu Boden zu reissen, woraufhin er sich der anderen Bestie zuwendet. Kurz darauf erreich auch Falk Radulf und Geldor nach langem Marsch den Tempel und stürmen herein. Während Falk Radulf versucht die zweite Bestie zu erledigen, sieht sich Geldor plötzlich drei Wölfen gegenüber, die ihm schwer zusetzen. In der Zone der Friedfertigkeit, die Aristo umgibt, fällt es Falk Radulf und auch dem Löwen schwer, der anderen Bestie wirklich zuzusetzen. Nach einigen missglückten Versuchen lassen die beiden aber wieder von ihr ab. Stattdessen hilft Falk Radulf Geldor, sich aus seiner Bedrängnis zu befreien, während sich der Löwe erneut der ersten Bestie zuwendet, um diese gänzlich zu zerfleischen. Auch die Elfe Achillea ist in der Zeit nicht untätig. Sie versucht mit ihren Pfeilen und ihrer Magie die Dorfbewohnern im Innenhof vor den Angriffen der Wölfe zu beschützen. Kurze Zeit später gelingt es dann Falk Radulf und dem Löwen – hat Rondra selbst ihn geschickt? – die zweite Bestie aus der Zone der Friedfertigkeit zu ziehen und ihr den Garaus zu machen. Mit dem Sieg über die beiden Bestien ist wie von Zauberhand auch der Bann über die Wölfe gebrochen. Verwirrt und scheu ziehen sie sich in die umliegenden Wälder zurück. Adalmar Argelion, inzwischen wieder handlungsfähig geworden, stellt sich nun zum Schutz zwischen die beiden Opfer und den Löwen, der auf sie zustolziert kommt. Geldor legt einen neuen Pfeil auf die Sehne, um das Tier zu erlegen, sollte es auf irgendeine Weise feindselig werden. Falk Radulf hatte zuvor die unangenehme Erfahrung machen müssen, von der blutigen Zunge des Tieres abgeleckt worden zu sein. Er verbietet Geldor auf ein heiliges Tier der Rondra zu schießen. Der Löwe verschwindet daraufhin zur Tür hinaus, nur um kurze Zeit darauf mit einem Rucksack im Maul zurückzukehren. An diesem Rucksack ist auch ein Stab befestigt, der mit etwas Wissen über solcherlei Dinge eindeutig als Magierstab zu erkennen ist. Falk Radulf beginnt langsam zu begreifen. Nachdem der Löwe den Rucksack vor ihm hinlegt und versucht, eine Robe aus dem Rucksack zu ziehen, ist es dem Weidener Ritter klar. Er geleitet den Löwen nach draußen. Im Hinausgehen begegnet er der Elfe, die ihn erstaunt fragt, was es mit diesem Tier auf sich hat. Etwas mürrisch (hatte er sich doch ein Zeichen Rondras erhofft) antwortet er ihr: „Das ist mein Bruder“. Mahrzahn Harmwulf hatte sich, als er der Situation im Dorf gewahr wurde, eines seiner Hauszauber bedient um den Menschen zu Hilfe zu eilen. In einem Zimmer, in das ihn Falk Radulf führt, wartet er nun darauf, dass die Wirkung des Zaubers endet. Frisch angekleidet und vom Blut der Bestien gereinigt kommt er dann zurück in den Tempel, um seine Schwester zu begrüßen und die anderen Leute, die an diesem Abenteuer teil hatten, kennenzulernen.

AP: 60

Ergänzende Informationen:

  • Bruder Isewind war eine jüngerer Priester, der noch im Kloster die Stellung hielt.