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Als die Gezeichneten sich mitten in der Nacht den Heerlagern nähern, erkennen sie sofort die Ausweglosigkeit der Situation. In drei Richtungen ist das kaiserliche Heer von Helme Haffax Truppen umgeben, die Fackeln in Form von Boronsrädern aufgestellt und entzündet haben, um den Gegner zu entmutigen und ihm von der nahenden Schlacht zu künden. Im Norden befindet sich die Misa und auch am gegenüberliegenden Ufer wartet der Feind.
Die Dschinnenreiter landen im Lager des kaiserlichen Heers, um sich bei den Befehlshabern zu melden. Sie sehen die Hoffnungslosigkeit der Männer und Frauen, von denen viele verletzt oder gar verkrüppelt sind, alle aber ängstlich und mit tiefen Augenringen, die von Schlafmangel und Unruhe zeugen. Immerhin scheinen einige die Ankunft der Gezeichneten als gutes Omen zu empfinden und die Freunde versuchen so gut sie können, die Stimmung etwas zu verbessern. Simia wird geschickt, um den Kriegern Ruhe zu bringen, bevor sie bald in den Kampf ziehen.
Die Gruppe wird von den Heerführern empfangen und der Versuch, höflich vor dem Reichsbehüter das Knie zu beugen, wird kurz unterbrochen, als Herzog Waldemar von Weiden seine Freunde herzlich in die Arme schließt. Anschließend zieht man sich zur taktischen Beratung zurück und versucht, einen Ausweg aus der Situation zu finden. Man ist sich darüber im Klaren, dass der Angriff vermutlich noch in dieser Nacht stattfinden wird, denn im gegnerischen Lager herrscht schon leichte Unruhe. Da der Feind zahlenmäßig und Dank seiner dämonischen Verbündeten überlegen ist, wird ein Ausfall geplant, um zu retten, was noch zu retten ist. Doch südlich der Misa ist das Land fast vollständig in der Hand der Schergen des Sechsfingrigen und so ist der Weg gen Norden für einen Rückzug am geeignetesten, auch wenn dort noch eine von Graf Uriel von Notmark geführte Einheit steht – die allerdings keine übernatürliche Hilfe zu haben scheint. Zu Beginn der Schlacht sollen die Gezeichneten zusammen mit den Drachenpforter Schützen und einer almadanischen Reitereinheit vorpreschen, um die Geschütze des Feindes außer Betrieb zu setzen. Für die Spezialeinheit werden Pferde aufgetrieben und nach einer beeindruckenden Ermutigungsrede des Schwerts der Schwerter, das seine Stimme karmal verstärkt, damit es alle Mitstreiter erreicht, beginnt die Schlacht. Während der Feind Kriegstrommeln einsetzt, ist die Situation im kaiserlichen Heer chaotisch ob der schwierigen Kommunikation. Doch zuerst läuft alles wie geplant, die Sondereinheit macht die erste Reihe der feindlichen Truppen nieder und schlägt sich dann mit den folgenden Kriegern, arbeitet sich aber langsam in Richtung der Geschütze vor. Unterdessen fliegt Hairan auf einem Dschinn bereits zu den Geräten, um das Hylailer Feuer, das dort als Munition in Körben bereitsteht, zu entwenden. Er lässt die Kugeln über den Geschützen fallen, um sie in Brand zu stecken, und verwendet den Rest, um zu versuchen, die feindlichen Bogenschützen auszuschalten. Einmal fällt ihm eine der Kugeln direkt in den Korb zurück, aber geistesgegenwärtig kann er diesen noch von sich werfen, bevor es zu einer Katastrophe kommt. Zu diesem Zeitpunkt hat er bereits alle Dämonen gebannt, die ihm auf dem Schlachtfeld begegnet sind.
Die Reiter kämpfen tapfer gegen die feindlichen Truppen, doch auch wenn sie selbst von den angreifenden Skeletten selten getroffen werden, leiden vor allem die Reittiere und insbesondere Oskerbados Pferd gerät nach einem schlimmen Treffer für einige Zeit außer Kontrolle. Jari hat Probleme, sich für den Nahkampf in Position zu bringen und auch Ardan braucht eine Weile, um sich an sein Pferd zu gewöhnen. Viento dagegen versucht alles, um mithilfe seines taktischen Wissens die Situation auf dem Schlachtfeld zu verbessern und versucht immer wieder Ausfälle und Sturmangriffe, auch wenn das Kampfgetümmel bald zu dicht ist, um sich frei bewegen zu können. Der Boden ist nass vor Blut.
Auf einmal wird das almadine Auge unruhig. Es aktiviert sich von selbst und offenbart Kraftströme von den Kämpfenden zu einem zentralen Ziel im Westen (war das nicht Osten?). Das magische Muster lässt erkennen, dass hier scheinbar Blutmagie gewirkt wird, die den Lebenssaft der Verletzten und Sterbenden aufsaugt. Jari ruft nach Hairan, der sich in der Nähe befindet, und die beiden fliegen höher, um Näheres zu erkennen. Abseits des Kampfgetümmels finden sie einen großen, gut bewachten Ritualplatz. Hundert Söldner stehen im Kreis mit dem Rücken zu einem Pentagramm, in dem das aufgesaugte Blut brodelt, man sieht aufgespießte Silberlöwenköpfe und einen weiteren auf dem Altar festgebundenen sterbenden Löwen, der als nächster geopfert werden soll. Durchgeführt wird das Ritual von Xeraan – wie immer gut bewacht – , der mit erhobenen Armen mitten in der Beschwörung steckt. Die Kraftlinien aus dem Blut steigen hier steil in den Himmel und Hairan und Jari können nur hilflos mitansehen, wie sich ein Portal in die Niederhöllen öffnet, das Dämonen in die dritte Sphäre lässt. Die unheiligen Kreaturen nehmen Besitz von den Söldnern und es bricht Chaos aus, das die beiden Gezeichneten dazu nutzen, näher an Xeraan heranzukommen, um ihn mit [den Wunderpfeilen] zu beschießen. Tatsächlich landet Jari zwei Treffer, bevor sich der Paktierer unter dem Altar verkriecht. Das Ritual konnte nicht aufgehalten werden, aber der Riss schließt sich wieder. Hairan, dessen Zauber durch den Energiestrom immer in Gefahr waren, leitet den Dschinn nun fort, zurück zum eigentlichen Schlachtfeld.
Währenddessen schlachten sich Ardan, Oskerbados, Neraida und Viento weiter durch die Feinde, doch als es um sie herum kurz ein wenig ruhiger wird und sie sich umschauen können, müssen sie mit ansehen, wie die am Nordufer der Misa lagernde Einheit sich anschickt, die Furt zu überqueren. Doch nicht nur dass, sie erkennen auch, dass sich dort die Schwanenflügel nähern, eine gefürchtete Kavallerieeinheit. Der Weg nach Norden ist damit also auch versperrt und das kaiserliche Heer ist vollständig eingekesselt. Schon überlegen die Kämpfer, wie sie die mit der neuen Situation umgehen sollen, als sich plötzlich aus dem Norden weitere Reiter nähern. Voller Ehrfurcht erkennt man Adler- und Drachenflügel, angeführt durch Thesia von Ilmenstein, Gilia, die Amazonenkönigin und Trägerin von Schwanenflügeln, und [Wahnfried von Ask?], die der Schlacht entgegenpreschen. Die Schwanenflügel reiten ihnen entgegen, wenden dann aber und bilden mit ihren Schwestern und Brüdern eine gemeinsame Einheit gegen die Anhänger des Dämonenmeisters – zum Schrecken des von Narben gezeichneten Uriel von Notmark. Die 99 Krieger (33 Schwanen-, 33 Adler- und 33 Drachenflügel) geben ein beeindruckendes Bild, das Trommeln der stampfenden Hufe ist deutlich über den Schlachtenlärm zu hören, doch wenn man die Kavallerie sieht, scheint sie den Boden nicht mehr zu berühren, sondern im rasenden Galopp durch die Lüfte zu reiten. Endlich wendet sich das Schlachtenglück und die Kaiserlichen werden von neuer Hoffnung beseelt.
Doch die Freude ist nicht von langer Dauer. Im Süden des umkämpften Gebietes kommt eine Kreatur aus dem Wald, die so böse ist, dass niemand je gewagt hätte, sie zu beschwören. Der sechsgehörnte Karmoth, einer der höchsten Gegenspieler Rondras ist gar grauenhaft anzuschauen und wenn er zum Kampf ruft, bleiben die Krieger voller Schrecken stehen und wenden sich zitternd gegen ihn. Nur wer sich rechtzeitig die Ohren zuhält und so schnell flieht, wie ihn die Beine tragen, kann ihm entkommen. Der Dämon wurde angezogen vom Blutvergießen der Schlacht und er zieht seine Kraft aus der Angst der Männer und Frauen, die gezwungen werden, das Schwert gegen ihn zu erheben, das er mit Leichtigkeit am Unterarm abprallen lässt, um den Gegner anschließend mit einem einzelnen Hieb in zwei Teile zu spalten. Er unterscheidet nicht zwischen Freund und Feind, doch sind ihm die Götterbanner der Kaiserlichen ein Dorn im Auge und so zieht er auf den Feldherrenhügel zu und lässt die Anhänger Borbarads glauben, er stünde auf ihrer Seite. Tapfer stellt sich ein Rondrianer nach dem anderen gegen ihn, doch er mäht sie nieder wie ein Bauer das Korn.
Hairan und Jari bemerken die neue Entwicklung und fliegen alsbald dicht an den Karmoth heran, um ihn mit dem Gardianum zu verlangsamen und mit Pfeilen zu verletzen, doch sie müssen Abstand halten, um nicht selbst von einer der beiden riesigen Doppeläxte getroffen zu werden. Erst der Auftritt der höchsten Rondra-Geweihten verlangsamt den Dämon und tatsächlich gelingt es einem jungen Geistlichen, die erste größere Wunde in seinen Schenkel zu schlagen. Trotzdem stehen ihm am Ende nur noch Ayla von Schattengrund und [?] entgegen. [… Der Andere wird geschlachtet.] Ayla erhält einen starken Schlag mit der stumpfen Seite der Axt und wird mehrere Schritt nach hinten geschleudert, wo sie bewusstlos liegenbleibt. Plötzlich taucht eine Frau auf, die mit einem Stecken einen Strich in den Boden zwischen dem Karmoth und dem Rondrabanner zieht und sich dahinter stellt. Mit erhobener Hand gebietet sie dem blutdürstigen Schlachtendämon Einhalt, was zum Erstaunen der Umstehenden auch funktioniert. Die Frau stellt sich später als Nahema ai Tamerlein heraus, eine der mächtigsten Magierinnen des Kontinents, wodurch sich dieser Erfolg dann auch erklärt. Dadurch, dass der Karmoth erst einmal gebremmst ist. wittert Waldemar von Weiden seine Chance. Mit seiner mächtigen Ochsenherde stellt er sich dem Dämon entgegen. Trotz seines hohen Alters schafft er es immer wieder den mächtigen Hieben der Doppeläxte geschickt auszuweichen und den einen oder anderen Treffer zu setzen. Doch der Karmoth lässt sich von diesen Lappalien nicht irritieren, und so kommt es wie es kommen muss: Für einen Moment nicht aufmerksam wird Waldemar von einer Axt getroffen und haucht seinen letzten Atem aus. Da erhebt sich in einiger Entfernung ein schwarzes geflügeltes Geschöpf aus den Reihen der Kaisertreuen. Gilia von Kurkum, die Tochter Yppolitas, reitet auf ihrem geflügelten Pegasus Rabe auf den höchsten Diener Belhalars zu. Im Vorbeifliegen versetzt sie ihm einen Hieb. Beim nächsten Angriff springt Gilia ab, und klammert sich am Rücken des Dämons fest, um ihn Hieb nach Hieb in seine eigene Sphäre zurückzudreschen. In der Zwischenzeit gelingt es Ayla sich wieder zu sammeln und Nahema nutzt ihre magischen Kräfte, um den Blutsäufer zu schwächen. Gemeinsam gelingt es den drei Frauen schlussendlich die drittsphärige Präsenz des Karmoth zu zerstören und sein Schlachten zu beenden.
In der Zwischenzeit hatte Haffax zum Rückzug geblasen und Uriel hatte schon lange die Flucht ergriffen, so dass das Heer der Kaiserlichen – zumindest dessen verbleibende Überreste – über die Misa setzen kann und sich per Schiff auf den Weg nach Vallusa macht, um von dort wieder zurück ins Mittelreich zu gelangen.
Für ihre bisherigen Heldentaten im Kampf gegen den Sechsfingrigen erhalten die Freunde den Greifenstern in Gold, die höchste Auszeichnung des Mittelreichs.
AP: 150 SE: MUT, Körperbeherrschung, Kriegskunst, Magiekunde, Orientierung