- Meister: Nicolai
- Stojan Vukovic (Flo), Auslandskorrespondent (RUS)
- Jacques Pochard (Maik), Wissenschaftler und Archäologe (B)
- Tom Maitland Edwardson (Mira), Kolumnist (UK)
- Robert Petersen (Daniel), Jazzmusiker (US)
- Friedrich Grünewald (Jan), Privatlehrer und Arzt (D)
Man schreibt den 20. Dezember 1923, als sich Vuk und Tom im Zug Richtung Anningham treffen. Die beiden Journalisten (Tom hat eine Kolumne beim Daily Telegraph mit dem Topic Commonwealth und Vuk verdingt sich an den Meistbietenden, wenn es um Reportagen über seine Heimat geht) stellen fest, dass sie beide auf Einladung Lady Margaret Marchioness of Sinclair dorthin reisen, einer Lady, die zwar eher zurückgezogen lebt, aber für ihre Feste und Einladungen bekannt ist. Nach nur einstündiger Fahrt erreichen sie den kleinen Ort, wo sie Zeuge einer kleinen Begebenheit wurden. Ein anderer Mitreisender offenbar ausländischer Herkunft steigt ebenfalls aus dem Zug aus, als ein Junge einen Koffer hinter ihm herträgt und behauptet, er habe ihn im Zug stehenlassen. Was offenbar nicht der Fall war, denn der Reisende lehnt die Annahme des Koffers zunächst ab, nimmt ihn dann aber achselzuckend an sich. Da man den gleichen Weg hat, stellt sich der Mitreisende vor; es handelt sich um Jacques Pochard, einen weitgereisten Archäologen aus Frankreich, der der Gesellschaft ebenfalls beiwohnen wird. Da es keine Kutsche gibt, geht man zu Fuß zum nahen Dorf, das sich als recht beschaulich und klein herausstellt. Eine halbe Meile später erreicht die kleine Gruppe die St. Joan’s Nunnery, wo Lady Margaret seit über 20 Jahren residiert. Es handelt sich um ein ehemaliges Kloster, ein stattliches Anwesen mit Stallungen und einem großen Heckenlabyrinth. Inwändig ist das Kloster offenbar umgebaut worden, allerdings hat sich der Innenarchitekt wohl einen Scherz erlaubt: es gibt viele große und kleine Räume, die nur durch andere Zimmer oder über kleine Treppen betreten werden können, die möglichst eine gänzlich andere Funktion haben. Mehrere Treppenhäuser erleichtern die Orientierung durchaus nicht, so dass sich die Besucher in den nächsten Tagen immer wieder plötzlich in ungeahnten Räumen und absurden Situationen vorfinden.
Nachdem die Gäste ihre recht großzügig bemessenen Zimmer bezogen haben, sucht man den Frühstückssalon auf, um Lady Margaret zu begrüßen. Man übergibt Dankesgeschenke und lernt die bereits anwesenden Gäste, Sir Tatteridge, einen älteren Reserveoffizier, und Mr. Blunt, einen Bankangestellten, kennen. Lady M. und Tatteridge zeigen sich aufgeschlossen und diskussionsfreudig, was die Zukunft Indiens angeht, während Blunt sich bei derartigen Themen ausschweigt.
Den Nachmittag über erkunden die Neuankömmlinge das erstaunliche Haus und entdecken abgesehen von der Bibliothek (offenbar jüngeren Datums; die Klassiker hatten keine Chance gegen romantische Liebesromane) hinter einem Paneel in einem der Treppenhäuser eine echte Guilloutine. Wenigstens ist die Klinge nicht eingespannt, sondern ruht in einem Kasten. Interessant wird es erst wieder im Weinkeller, wo die 3 hinter einem Regal durchaus gut ausgebauter Weine eine weitere Tür finden. Offenbar haben sie die Gruft des Klosters gefunden, denn 33 schmucklose Bleisärge sind an den Seiten des Raumes auf niedrigen Podesten aufgereiht. Ein einziger Schuhabdruck ziert den ansonsten leeren Raum. Vom Butler aufgeschreckt, begibt man sich zum Dinner.
Bei Zigarre und Scotch lässt man sich mit den dorfeigenen Gruselgeschichten bekannt machen, allen voran mit der Geschichte vom roten Wicht, wovon Blunt mit leuchtenden Augen begeistert erzählt. Ein Dorfbewohner, Algernon Carmichael Doyle, hat dessen Geschichte aufwendig erzählt und macht auf der Grundlage seines Schmökers auch Lesungen im eigenen Hause, dem High Chimneys. Allerdings hat auch dessen Nachbar und Wirt des „Princess‘ Cat“ James Damian Clack eine literarische Vorliebe für den Wicht und lässt kein gutes Haar an Doyle. Der rote Wicht soll eine Art Zwerg gewesen sein, den sich die Prinzessin zur Belustigung hielt. Als ihr der Zwerg eines Tages zu zudringlich wurde, warf sie ihren Kamm nach ihm und traf ihn derart, dass ihm das Blut über das Gesicht lief. Er floh aus dem Haus und ward nicht mehr gesehen. Doch einige Tage später fand man die Prinzessin tot im verschlossenen Zimmer, der Kamm steckte in ihrer Brust. Der einzige Zugang war die Katzenklappe gewesen…
Außerdem hatte das Dorf vor Jahren Salvor Callander, einen berühmten Magier und Illusionisten, beherbergt, der damals mit der heutigen Mrs. Elizabeth Doyle verheiratet war. Er wollte einen ganz außerordentlichen Trick vorbereiten und ließ zu diesem Zwecke ein Stück Waldes roden und eine etwa 12m hohe Wendeltreppe, die Wizard’s Stairs, bauen. Doyle erzählt die Geschichte, dass er eines Tages einen Anruf erhielt, wobei eine hohle Stimme ihn aufforderte, aus dem Fenster zu sehen. Er entdeckte einen derzeit im Dorf ermittelnden Reporter, der die Wizard’s Stairs erklomm, dicht gefolgt von einem Zwerg mit rotem Haarschopf. Als er den oberen Verschlag erreichte (der Turm war noch nicht ganz fertig), flog er in hohem Bogen – wie gestoßen – hinunter, wo er dann später tot aufgefunden wurde. Die polizeilichen Ermittlungen konnten das Geschehen nicht erhellen, doch wusste Doyle ja, wer hier der Schuldige war. Eine Woche später ereilte Callander sein Schicksal: erst wurde er vermisst und schließlich ein Jahr später tot im Wald gefunden. Seine Witwe ging daraufhin fort, vermählte sich mit einem reichen Fabrikanten und kehrte erst nach dessen Tod, um einige Pfund reicher, nach Anningham zurück. Doch laut Dorabella Croft und Cassandra Armendale, den dorfeigenen ältlichen Spiritistinnen, kommt sie der Geist Callanders immer wieder besuchen…
Am nächsten Morgen kann sich der griesgrämige Blunt kaum an seine mit Verve vorgetragenen Geschichten und die Lobpreisung des eindrucksvollen Gemäldes im Princess‘ Cat erinnern und sieht irgendwie verkatert aus. Im Rahmen des späten Frühstücks berichtet Jacques von seinem neuen Koffer, den er dem örtlichen Constable übergeben will, und Lady Margaret lässt ihn öffnen. Er enthält einen Weidenkorb, in welchem ein Zettel liegt, der in französischer Sprache lautet: Deine treue Liebe, Demorest.
Der Tag wird mit Sightseeing in Dorf und Wald (wizard’s stairs gibt es tatsächlich und man kann sie vom High Chimneys aus sehen), Friedhofsbesuchen, Schürfen im Gemeinderegister (leider erfloglos, über die Nonnen ist hier nichts verzeichnet) und Tee bei Reverend Guildchrist, der Entdeckung einer Papiernelke in der zusammengerollten Times (incl. eines Zettels, der Vuk in die Hände fällt, beschriftet in deutscher Sprache: Deine treue Liebe, Ferey), einem Kurzbesuch von Todd Broom in seinem schnellen Auto (ein amerikanischer Regisseur, der wohl das Kloster käuflich erworben hat, um hier einen Film zu drehen), dem Erscheinen eines weiteren Gastes (Captain William Ramsay, Golfspieler, Offizier und Snob), dem Besuch der Princess‘ Cat (wo Tom dem roten Wicht auf dem beeindruckenden Gemälde etwas zu tief in die Augen guckt) und Toms Fund eines Lederriemens (mit einem Zettel, darauf stand auf arabisch geschrieben: Deine treue Liebe, Olivier) in dem Astloch der Queens Oak verbracht. Es handelt sich offenbar um die Namen berüchtigter Scharfrichter aus der Zeit der französischen Revolution.
Außerdem brechen Jacques und Tom, die nächtens vom Fenster ihrer Zimmer aus sehr merkwürdige Bewegungen dort wahrgenommen haben, in das Labyrinth auf. Dass sie sich fast sofort verlaufen, ist nicht weiter verwunderlich, dass die Buchshecke von innen total veralgt, abgestorben und dornig zu sein scheint, schon eher. Die 2 finden im Innern eine Art Friedhof, den Jacques nur durch einen beherzten Sprung mitten durch die Hecke erreicht. 18 Grabplatten befinden sich dort im gepflegten Rasen, mit Sterbedaten ab 1793, immer drei Gräber pro Generation und statt Namen befinden sich nur die Initialen eingraviert. Drei Grabplatten tragen noch keine Aufschrift. Eine große Platte am Ende des Friedhofes trägt die Aufschrift Akephalos (kopflos).
Nachmittags erscheinen zwei weitere Gäste, Herr Friedrich Grunewald, ein deutscher Privatlehrer und Arzt und, nach einigen Umwegen (er hat aber auch Pech; erst der Penner im Zug, dann der Autounfall der jungen Frau – schlechtes Karma heute), Robert Petersen, seines Zeichens Jazzsaxophonist und offenbar drogenabhängiger Alkoholiker, der einen Zwischenstop im Princess‘ Cat einlegt, bevor er St. Joan’s erreicht. Der Unfall stört das ganze Dorf auf; Amanda Farnival, ein weiterer Gast Lady Margarets, ist aufgrund der Eisglätte von der Straße abgekommen und gegen ein Haus gekracht. Das arme Ding war zunächst bewusstlos und hat eine ernste Gehirnerschütterung erlitten.
Abends veranstaltet Doyle eine seiner berühmten Lesungen (selbstverständlich aus seinem eigenen Elaborat) in seinem Hause, wozu sich tatsächlich das halbe Dorf und sämtliche Weihnachtsgäste einfinden. In seinem Wohnzimmer im Erdgeschoss sind ausreichend Stühle platziert, ausgerichtet auf eine Szene mit Bett und Nachttisch, die das Gemach der Prinzessin nachstellt. Nachdem Butler und Hausmädchen alle Gäste empfangen haben und die Plätze eingenommen wurden, wird das Licht gelöscht, so dass der Raum nur noch von spärlichem Kerzenschein erhellt wird, und Doyle beginnt feierlich mit seiner Lesung. Der etwas schmierige, feiste Hausherr weiß die Gesellschaft durchaus zu unterhalten, jedoch wird sein Vortrag noch vor dem Höhepunkt durch einen Schuss unterbrochen, der irgendwo im Hause ertönt. Es entsteht Aufruhr, da das elektrische Licht im Auftrag des Vortragenden gelöscht und die Sicherung im Keller plötzlich unauffindbar ist. Tom hat seine gute Taschenlampe dabei und macht sich ins obere Stockwerk auf, um nach Mrs. Doyle zu suchen, die sich wegen Unpässlichkeit schon vor der Lesung entschuldigt hatte. Im Schlafzimmer wird er fündig: Mrs. Doyle liegt tot in ihrem Bett, eine Schusswunde ziert ihre Schläfe. Nachdem die Polizei verständigt wurde, betätigen sich Lady Margarets Gäste als Ermittler und untersuchen praktisch zusammen mit Constable Pine den Tatort. Ein Revolver liegt wenige Meter vom Bett entfernt am Boden, aus ihm wurde der Schuss offenbar abgegeben. Es sieht so aus, als ob die Waffe vorher mit einigen Tapetennägeln, die jetzt am Boden liegen, über dem Kamin an der Wand befestigt gewesen war. Jaques hat derweil beobachtet, wie sich eine Frauengestalt vom unbeleuchteten Haus löst und in die Nacht entschwindet. Bob ist auf seiner Suche nach hochgeistiger Unterhaltung in die Küche gekommen, wo Jaques eben noch eine etwas verwirrte Haushälterin vor einem Glas Whiskey angetroffen hat. Da die Flasche mittlerweile unbeobachtet auf dem Tisch steht, hat er keine Skrupel, sich zu bedienen. Dass das die bessere Entscheidung war, stellt sich erst später heraus, als Untersuchungen ergeben, dass das Whiskeyglas mit Schlafmittel versetzt war.
Die weiteren Untersuchungen des Tatortes ergeben, dass hinter der Tapete am Kamin, wo der Revolver offenbar vorher hing, eine metallene Platte angebracht ist, die mit elektrischen Kabeln verbunden ist, die wiederum bis hinunter in den Vortragsraum führen. Die Leitung endet an einem kleinen, verdeckt angebrachten Schalter am „Bett der Prinzessin“, wo Doyle während seiner Lesung Zugriff darauf hatte. Da zudem die Haushälterin berichtet, dass der Hausherr vor kurzem Reparaturen am Kamin vorgenommen hat, wird dieser schließlich von Constable Pine offiziell verhaftet. Grunewald, Bob, Jaques, Vuk und Tom diskutieren Motiv und Tathergang und kommen zu dem Schluss, dass Doyle als Erbe von Mrs. Doyles offenbar nicht unbedeutendem Vermögen durchaus ein Motiv hatte, der entdeckte Mechanismus jedoch nach wissenschaftlichen Maßstäben nicht funktioniert haben kann. Es ist einfach zu unwahrscheinlich, dass der Revolver beim Aufprall auf den Boden genau im richtigen Winkel aufkam, so dass der ausgelöste Schuss ausgerechnet Mrs. Doyle’s Schläfe traf.
Am nächsten Morgen erfahren die Gäste der Nunnery, dass es einen weiteren Todesfall gab: Phyllis Ormond, eine ältere Dame und Freundin der Spiritistinnen, ist nächtens entschlafen. Selbstverständlich sind das Hauptthema der angeregten Frühstücksdiskussionen der Mord des gestrigen Abends und die Verhaftung Doyle’s. An diesem 22. Dezember ist der Besuch eines Theaterstücks, „The cracked teacup mystery“ von Charles Dickenson, vorgesehen, weshalb die ganze Gesellschaft am Nachmittag mit dem Zug nach London aufbricht.
Vor dem Theater werden die Gäste Zeugen einer kleinen Szene: Eine Streichholzverkäuferin erleidet einen Schwächeanfall und wird von einem reichen Herrn nach Hause gefahren. Nur Bob und Grunewald, die den Personen am nächsten standen, sehen, dass die Verkäuferin eine Art Schreck bekam und die Augen aufriss, als sie dem Herrn begegnet. Der fängt die Frau ohne Zögern auf, wobei er eine markante Narbe am linken Handgelenk offenbart, und befiehlt seinem Chauffeur Claude, sie fortzubringen. Die Gäste erfahren im Gespräch, dass es sich um Baron Mountclatton und eine tragische Gestalt namens Millie handelt, ein unglücklich in einen Schauspieler namens Alexander Miles verliebtes Mädchen, das den Verstand verlor, als ihr Verlobter 1901 spurlos verschwand. Seither bestritt die verwirrte Person ihren Lebensunterhalt mit dem Straßenverkauf billiger Kurzwaren.
Das Theaterstück erwies sich als leidlich gut und fesselnd. Anschließend trennt sich die Gesellschaft; während sich die älteren Semester in ihre Hotels begeben, vergnügen sich die jüngeren in einem Club. Bob zieht los und bringt sich in Besitz seiner Lieblingsdrogen. Erst spät Nachts begeben sich Vuk, Tom und Bob in ihre Wohnungen (Bob nächtigte auf Toms Sofa).
Tom erhält am nächsten Morgen ein Telegramm mit folgendem Text: Finden Sie sich bitte um 10 Uhr vormittags bei Sotheby’s ein. Ihr Name steht auf der Anmeldeliste. Ich empfehle Ihnen Posten Nr. 102! Unterzeichnet mit G. Crowdwatcher. Tom und Bob beschließen, den Termin wahrzunehmen und informieren Vuk, Jacques und Grunewald per Boten. Dieser Posten entpuppt sich als Inventarbuch von Mme. Toussaud’s aus dem Jahre 1795. Es gibt zwei Personen, die letztendlich um dieses Inventarbuch wetteifern. Der eine ist ein Londoner Anwalt namens Charles Girdlestone, der andere ein Professor Penriotis, der im Rollstuhl hereingefahren wird. Trotz Vuks und Penriotis Mitsteigern erwirbt der Anwalt das Inventarbuch schließlich zu einem überhöhten Preis. Jaques und Grunewald unterhalten sich nach der Auktion noch mit Penriotis und erfahren, dass er selbst ein Wachsfigurenkabinett eröffnen will. Er ist spontan von Jaques Profil angetan und lädt ihn ein, doch nachmittags zu ihm zu kommen und sich von ihm porträtieren zu lassen. Die anderen sind derweil unauffällig Girdlestone gefolgt, um vielleicht etwas über dessen Auftraggeber herauszufinden. Der wird plötzlich in einer Seitengasse von zwei Männern überfallen und seiner Aktentasche beraubt. Bob nimmt schnellen Fußes die Verfolgung auf und folgt ihnen bis zur Underground, wo er sie fast aus den Augen verliert. Er kann ihnen aber doch bis in die U-Bahn folgen und stellt einen der Männer in der Nähe des Ausganges, nachdem er einen Schaffner zu Boden befördert hat. Da er jedoch nicht den Mann mit der Aktentasche erwischt hat, lässt er den anderen laufen und sprintet dem anderen hinterher auf die Straße. Kreuz und quer über Straßen, Kreuzungen und Bürgersteige führt die Verfolgungsjagd, bis Bob schließlich unsanft von einem Automobil angefahren wird. Verletzt muss er nicht nur die Beschimpfungen des Fahrers, dem er ins Auto gelaufen ist, über sich ergehen lassen, sondern er verliert natürlich auch den Ganoven aus den Augen.
Als Girdlestone aufgeholfen war und Bob irgendwann wieder humpelnd um die Ecke kommt, beschließt man, ein ordentliches Mittagessen einzunehmen und die Vorkommnisse in Ruhe zu diskutieren. Da das nächstgelegene Pub zu heruntergekommen scheint, sucht man sich eine gutbürgerliche Kneipe in der Nähe. Dort berichtet Vuk von seinen letzten Erkundigungen (er hatte schon von Anningham aus seine Kontakte spielen lassen). Er hat herausgefunden, dass das Ehepaar Callander ursprünglich aus Ungarn stammte und eigentlich Laszlo und Elszebet Nagi hieß. Der Name des Journalisten, der angeblich vom roten Wicht von den wizard’s stairs gestoßen wurde, war Pierre Berger. Er war Reporter beim Daily Mirror und war zufällig über Nagis Vergangenheit gestolpert. Der war nämlich angeblich in einen ungarischen Bankraub verwickelt. Irgendwann kommt der Wirt zum Tisch und übergibt Grunewald einen Brief, der für ihn abgegeben wurde. Auf Vuks Nachfrage hin, behauptete der Wirt, ein junger Mann hätte ihn abgegeben. Als die Gruppe Ausschau hält, erblickt Tom einen Mann, den er spontan wiedererkennt: es ist einer der Männer, die Girdlestone überfallen haben, mitsamt der Aktentasche unterm Arm. Er springt auf und sprintet dem Flüchtenden hinterher. Während die anderen den Wirt weiter befragen und von dem offenbar verwirrten Mann erstaunliche Auskünfte erhalten („Ja, es war eine junge, blonde Frau…“ und „Das sagte ich doch, es war so ein schmieriger Arbeiter mit Schiebermütze…“) gelingt es Tom, den Dieb in einem Hinterhof zu stellen und unter Bedrohung mit seiner guten, alten Armeepistole nach einiger Überzeugungsarbeit zur Herausgabe der Aktentasche zu bewegen. Er erfährt noch, dass „Mr. Dennis nicht erfreut sein wird“, seine Beute abgejagt zu bekommen, bevor er den Mann laufen lässt. Zurück im Pub ergibt eine Untersuchung der Tasche nicht nur das gefragte Inventarbuch, sondern auch ein Telegramm, mit dem Girdlestone von Lady Margaret beauftragt wurde, Posten 102 zu ersteigern. Das Öffnen des Briefumschlages ergibt eine alte, gusseiserne Schere und eine in Deutsch verfasste Notiz: Deine treue Liebe, Doubleau.
Später nimmt Grunewald Kontakt zu einem alten Bekannten und Kollegen in Deutschland auf, dessen Steckenpferd die französische Revolution ist. Der erkennt die Namen Sansons und Doubleau als die französischer Henker. Nach verschiedensten Namen befragt, die den Gästen während ihres Anninghamaufenthaltes begegnet sind, stellt Grunewald Erstaunliches fest: Im Todesregister des Revolutionstribunals tauchen ein Sieur Frederic de Mont Clatton, sowie eine Anne Despaleines de St. Claire und eine Marquise Marie Marguerite Alphonsine de St. Claire auf, die mit einem Abbé Beaufort befreundet war.
Zusammen fahren sie dann zu Penriotis, der sich sehr redselig zeigt. Er berichtet von seiner griechischen Herkunft und der Bilhauerei, dass er seit einer fehlgeschlagenen Operation mit gelähmten Beinen leben muss und sich seitdem auf die Herstellung von Wachsplastiken verlegt hat. Er ist fasziniert von den griechischen Sagengestalten, deren Abbildungen seine Räumlichkeiten bevölkern, und möchte Jacques unbedingt als Aeneas kopieren. Von Mme. Toussaud weiß er zu berichten, dass sie als Marie Großholtz geboren wurde und seiner Ansicht nach gestört war und nur noch Monstrositäten ausstellte, weil sie damals gezwungen wurde, die Häupter der Hingerichteten nachzubilden.
Er führt sie in sein Atelier, wo sie seine Assistentin Mabelle Saintsbury-Seale kennenlernen, die gerade dabei ist, eine Figur zu zerstören. Penriotis erklärt, dass es sich um eine Büste Captain Ramsays als heiliger Sebastian handelt, der ihm Modell gesessen war, aber dann einfach nicht mehr erschienen ist. Sein Golfspiel sei ihm wohl wichtiger gewesen, spekuliert der Künstler.
Während Jacques Modell sitzt, ziehen Vuk und Tom weitere Auskünfte ein: „Freddy“ Mountclatton ist ein eingefleischter Junggeselle mit dickem Konto, der sich mit Sport (insbesondere Golf) und Autos die Zeit vertreibt. Die Damen haben offenbar nicht viel für ihn übrig. Er wohnt bei Hampstead.
Alexander Miles, geb. 13.06.1871, vermisst seit 19.12.1901, war ein beliebter Schauspieler, v.a. als „jugendlicher Held“. Es gab eine Vermisstenanzeige, in der als besonderes Kennzeichen eine sichelförmige Narbe an der linken Hand angegeben wurde. Es ging das Gerücht um, dass er wegen falscher Heiratsversprechen geflohen sei. Vuk erhält mit der Post eine Art Kirchenführer mit einer Notiz von G. Crowdwatcher, die auf eine Seite mit Abbildungen der Kirche St. Mary in the Meads hinweist. Eine Abbildung zeigt ein Kirchenfenster mit drei Menschen in einem Boot, lt. Begleittext handelt es sich um die drei Heiligen Dionys, Alban und Justus mit dem heiligen Gral.
Anschließend sprechen die Fünf bei dem Anwalt Girdlestone vor, um ihm seine Aktentasche (incl. dem vorher kopierten Inventarbuch) zurückzugeben. Er ist hocherfreut und bedankt sich entsprechend, will jedoch seinen Auftraggeber immer noch nicht preisgeben. Eine kleine Erkundigung bei der Sekretärin eröffnet, dass sie weder von dem Überfall erfahren hat, noch dieser der Polizei gemeldet worden war.
Da noch genug Zeit vorhanden ist, bevor der Zug nach Anningham fährt, beschließen sie, Somerset House einen kurzen Besuch abzustatten. Aus unerfindlichen Gründen verpassen sie jedoch die richtige Haltestelle und fahren eine Station zu weit. Sie gehen den kurzen Weg zu Fuß zurück, als ihnen auf der anderen Straßenseite ein verfallenes Gebäude auffällt. Es offenbart sich als „Soiree Miracouleuse“, das total heruntergekommene und verlassene Etablissement, in dem Callander aufgetreten war, bevor er sich nach Anningham zurückzog. Da der Bühneneingang offen ist, stöbern die Fünf in dem staubigen Bühnenraum herum. Außer blauen Flecken, die sich Bob zuzieht, als er durch eine ungesicherte Bühnenfalltür fällt, ergibt die Durchsuchung allerdings nichts. Sie lassen nur ein altes Veranstaltungsplakat mitgehen, das vor dem Haus im Schaukasten hing.
Der Besuch des königlichen Standesamtes in Somerset House ergibt nichts. Das erweist sich jedoch als sehr aufschlussreich. Es ist dort keine Lady Margraret Marchioness of Sinclair verzeichnet, offenbar gibt es gar keine solche Familie. Eine Familie Mountclatton ist jedoch dort verzeichnet, das Ehepaar mit langem adligem Stammbaum wohnt allerdings auf dem Kontinent, in der Schweiz. Einen Sohn namens Frederick haben sie nicht. Sollte es sich um Schwindler handeln?
Im Zug treffen die Fünf auf die spiritistischen Damen, die zusammen mit zwei Freundinnen aus London nach Hause fahren. Sie erzählen, dass sich der Geist Callanders nachts wieder geregt hätte und auf dem Dachboden herumspaziert sei. Sie beherbergen wohl irgendwelche Hinterlassenschaften des Magiers, irgendwelche Apparate dort. Man verabredet sich zum Tee am kommenden Tage bei den Damen.
In der Nunnery laufen die Vorbereitungen für den Kostümball auf vollen Touren. Lady Margaret hat am späten Nachmittag einen Strauß Rosen von einem Verehrer bekommen, die Karte war mit „Albin“ gezeichnet. Für jeden Gast gibt es ein passendes spätbarockes Kostüm und Lady Margaret turnt begeistert zwischen den Ankleidenden herum. Miss Furnival schnürt sie so fest in ihr Korsett, dass ihr die Luft wegbleibt, und begutachtet jedes einzelne Kostüm. Bald wird zum Essen gerufen, Musikanten spielen auf und schließlich wird zum Tanz gebeten. Alles unterhält und amüsiert sich, Lady Margaret scheint in ihrem Element. Allerdings orientiert sie sich neugierig an den Gesprächen ihrer Gäste und lässt die Fünf nicht aus den Augen.
Nach dem langen Abend auf ihre Zimmer zurückgekehrt, kommen Grunewald und Tom auf die Idee, die „hüpfende Hecke“ genauer zu betrachten und benutzen Grunewalds Fernglas. Dank der mondhellen Nacht erkennen Sie eine Art Monstrosität mit langen Ranken und Tentakeln wie Seetang, die sich durch das Heckenlabyrinth bewegt. Kaum haben sie das Wesen entdeckt, als es plötzlich alle seine Tentakel auf das Fenster ausrichtet und sich schnell dem Hause nähert. Panisch lassen sie das Fernglas fallen und überlegen fieberhaft, wohin sie fliehen könnten. Es muss gleich am Haus sein! Vielleicht klettert es schon die Hauswand hoch!!! Grunewald holt Vuk hinzu, der draußen allerdings nichts Besonderes erkennen kann. Tom wird hysterisch, schiebt einen Schrank vor die Zimmertür und kauert hinter dem Kleiderschrank, als plötzlich dumpfe Geräusche von der Treppe herüberdringen. Es kommt – wir sind umzingelt!! Schließlich nimmt sich Grunewald ein Herz, wartet, bis die Schritte den Raum erreicht haben und schiebt dann den Schrank beiseite und öffnet die Tür. Tatteridge war gerade die Treppe hochgekommen und hatte die Tür auf dem Weg in sein Zimmer passiert.
Dass Tom, trotz der zwei doppelten Whiskey, die er sich noch im Salon zu Gemüte führte, am nächsten Morgen gerädert und von Alpträumen geplagt erwacht, wundert nicht weiter. Auch Professor Grunewald sah schon besser aus.
Vom Frühstück verabschieden sich die Fünf einzeln, um in der hauseigenen Bibliothek wieder zusammenzutreffen. Tatsächlich werden Vuk und Tom fündig; in einem französischen Adelsregister entdecken sie die gesuchten Häuser. Allerdings ist das Haus Saint Claire 1830 erloschen.
Grunewald überredet Jacques, Vuk und Bob, das Labyrinth noch einmal bei Tag zu untersuchen, nur Tom weigert sich. Mit einer Heckenschere bewaffnet betreten sie das Labyrinth und beginnen sich schon bald mangels Orientierung mitten hindurch zu schneiden. Bald haben sie das Zentrum mit den Grabplatten erreicht. Da auch den anderen die Inschriften wenig sagen, beginnen sie, die Platten anzuheben. Die beschrifteten Grabplatten bedecken Erde, während unter den unbeschrifteten Grabplatten bereits die Gräber ausgehoben sind und sogar Särge stehen. Die Akephalos-Platte bedeckt ebenfalls nur Erde und lichtscheues Gewürm. Als sie Stunden später wieder aus dem Labyrinth auftauchen, kommt Tom ganz verzweifelt zum Hinterausgang – er hat die lange Wartezeit haareraufend und auf und ab gehend verbracht, in der festen Überzeugung, seine Freunde seien Opfer des Heckenmonsters geworden.
Man beschließt, dass man sich ungestört unterhalten und die Gedanken sortieren müsse und bricht zu einem Spaziergang zu den Wizard’s Stairs auf, die Grunewald und Bob ja noch nicht gesehen haben. Laut diskutierend spazieren die Fünf über Feld und durch den Wald, bis sie dort ankommen. Alle Erlebnisse und Erkenntnisse werden noch einmal zusammengefasst. Irgendwie war untergegangen, dass der Constable berichtet hatte, dass Phyllis Ormond keines natürlichen Todes gestorben war. Sie starb an einer Überdosis Schlafmittel, das ihr jedoch nicht vom Arzt verschrieben worden war. Am Abend des Mordes schien sie aufgeregt zu sein; sie wurde gesehen, wie sie Doyle’s Wohnzimmer betrat, zur Lesung war sie jedoch nicht mehr anwesend. Ob sie es war, die von Jacques gesehen wurde, als sie das Haus verließ?
Als sie umkehren, um zum Dorf zu gehen, entdecken sie Spuren im Schnee und einen Mann, der sich hastig entfernt. Bob stellt Sean, den Butler, der Ausweichendes murmelt und sich davonmacht. Wahrscheinlich hat er sie die ganze Zeit beobachtet und alles belauscht.
Sie besuchen schnell noch Mr. Holyknot’s Gemischtwarenladen, um Scones und Plätzchen für die alten Damen zu besorgen, und holen das Plakat aus der Nunnery, bevor sie bei den Spiritistinnen anklopfen.
Ms. Croft und Ms. Armendale heißen die Gruppe herzlich willkommen und freuen sich sehr über die Gastgeschenke. Sie bewirten üppig und tratschen nur allzu gerne über Callander, den Mord und die arme verstorbene Freundin. Nach dem Tee darf der Dachboden besichtigt werden, wo einige wenige Dinge aus Callanders Besitz lagern. Ein Segeltuchbündel stellt sich als Sprungtuch heraus. Es gibt ein Grammophon und einige Schallplatten, v.a. Marschmusik und Chopin. Vuk entdeckt eine unbeschriftete Schallplatte darunter, die man später, in einem unbeobachteten Moment, auflegt.
„Hallo? Verbinden Sie mich mit Anningham 385 bitte…. …. …. …. Das sollten Sie sich ansehen, Doyle. Gehen Sie zum Fenster…“ gibt eine dumpfe Stimme in akzentbehaftetem Englisch zum Besten. Was für ein Fund! Ist das Callanders Stimme? Außerdem gibt es noch einen großen mechanischen Wecker, der mit Kabeln verbunden ist. Als Grunewald an einem Rädchen dreht, erhält er immer zu einer bestimmten Uhrzeit einen kleinen Stromschlag.
Nach einem weiteren Tee verabschieden sich die Fünf, die entwendete Schallplatte unter dem Arm.
Es gibt zwei Dinge, die jetzt erledigt werden sollten: Das Haus der Mrs. Ormond sollte durchsucht und man sollte noch einmal mit der Haushälterin sprechen. Sie war am Abend des Mordes verwirrt und weiß vielleicht noch etwas Wichtiges. Vielleicht war auch inzwischen irgendetwas im Hause Doyle vorgefallen. Also wenden sich Vuk, Bob und Tom dem Nachbarhaus zu, während sich Jacques und Grunewald zum High Chimneys aufmachen.
Das Haus der alten Dame ist unberührt und gibt nichts her. Es gibt nichts Auffälliges dort, der Medizinschrank enthält nichts außer etwas Jod, Pflastern und Riechsalz. Jacques und Grunewald treffen die Haushälterin, Mrs. Suzanna Chisholm, an und unterhalten sich mit ihr. Sie hält hier im verlassenen Haus die Stellung, während der Butler im Dorf wohnt. Als Grunewald etwas Verdächtiges am Haaransatz der Hausangestellten entdeckt, gibt er das auf seine charmante Art direkt an sie weiter, so dass sich die Frau peinlich berührt entschuldigt und das Bad aufsucht. Da sie nach 10 Minuten noch immer nicht zurückkehrt, beginnen die zwei nach ihr zu suchen – der Vogel ist jedoch ausgeflogen. Pochard rennt nach draußen und sieht gerade noch, wie Doyle’s Wagen vom Hof fährt. Er verfolgt das Auto, bis er sich das Kennzeichen gemerkt hat und sicher ist, dass sie das Dorf in Richtung London verlassen hat. Die folgende Durchsuchung der Dienstbotenräume bringt einen Pass und eine blonde Perücke zutage. Grunewald ist sich sicher, dass die Frau geschminkt war, er hatte den Übergang zu dunklerer Hautfarbe bemerkt. Mit diesen Erkenntnissen gehen sie umgehend zu Constable Pine, der den Wagen zur Fahndung ausschreibt. Der Pass ist echt, allerdings wurde das Foto ausgetauscht und der Name abgeändert. Ausgestellt worden war er von der Südafrikanischen Union. Als Pochard und Grunewald sich das Foto noch einmal genau anschauen, kommt ihnen ein Verdacht. Warum die Schminke und die Perücke? War das überhaupt eine Frau? Oh Mann, wenn man das Foto mit dem Plakat von der Soiree Miracouleuse vergleicht…
Die Mitternachtsmesse wurde von Reverend Guildchrist durchaus ansprechend gestaltet, doch hatte die Gruppe wenig Sinn für Krippenspiel und Predigt.
Der nächste Morgen bringt Tom einen kleinen Spielzeugkarren vor dem Bett und den in Urdu beschrifteten Zettel: Deine treue Liebe, Barré, was er mit einem entsetzten Aufschrei quittiert. Jacques ist schon früh aufgestanden und ist zum High Chimneys gelaufen. Frische Reifenspuren im Schnee zeugen von einem nächtlichen Besucher. Er weckt Constable Pine und sie entdecken eine aufgebrochene Tür und Doyle’s erst kürzlich ausgeräumten Schreibtisch. Merde!
Der Großteil des Tages verging mit heimlichen Diskussionen und Spekulationen, immer in Acht vor Zuhörern wie dem neugierigen Sean oder der Gastgeberin. Irgendwie gab es verschiedene Handlungsebenen, die man nicht so recht in Zusammenhang bringen konnte. Da war einmal Callander. Er hatte sich mit den Einkünften aus dem Bankraub, gefeiert als Magier, nach Anningham zurückgezogen. In Bedrängnis gebracht durch die Nachforschungen Bergers musste er diesen beseitigen. Dadurch, dass er das Märchen vom roten Wicht für seine Mordaktion verwendete, konnte er dem aufdringlichen Doyle gleichzeitig eine unmissverständliche Warnung zukommen lassen. Dann verschwand er, ein Skelett wurde als Callander identifiziert und Mrs. Callander heiratete einen unbekannten Millionär und ging so lange ins Ausland. Gab es diesen Mann überhaupt oder war sie einfach mit Callander in Südafrika und brachte auf diese Weise das Geld aus dem Überfall in ihren offiziellen Besitz? Nachdem sehr viel Gras über alles gewachsen war, kam sie vor einem Jahr als Witwe zurück, heiratete Doyle und stellte ihren verkleideten Mann als Haushälterin an. Warum hat er sie dann jetzt ermordet?
Dann die Briefe. Alle unterzeichnet von französischen Scharfrichtern. Alle jeweils in einer Sprache verfasst, die nur oder beinahe nur vom jeweiligen Empfänger gesprochen wurde. Wer besaß solche Informationen und Kenntnisse in derartig vielen verschiedenen Sprachen?
Die Beigaben waren einfacher: Mit Wasser wurde das Schaffott gereinigt, in den Weidenkorb fielen die abgetrennten Köpfe, die rote Papiernelke stand für die revolutionären Kokarden, mit dem Lederriemen wurden dem Delinquenten die Hände gebunden, mit Kleie und Sand streute man den Platz ab, um das vergossene Blut zu binden, auf Pferdekarren wurden die Opfer zum Schaffott gefahren und mit der Schere wurden vor der Hinrichtung die Haare abgeschnitten, damit das Fallbeil nicht behindert wurde.
Wie hängen jedoch die anderen Namen zusammen? Es gibt in jeder Generation 3 Gräber auf dem Friedhof des Heckenlabyrinths. Es waren 3 Heilige, die den Gral nach England brachten. Die Leute, die es nicht gibt: Lady Margaret, Baron Mountbatton, Mr. Dennis, der Verbrecherkönig, und Albin, der Verehrer. Wer fehlt da noch im Bunde und wohin zielt das Ganze? Auf nicht Gutes, das ist deutlich. Sind die Fünf als Opfer auserkoren? Oder als Henker? Es ist nicht wirklich beruhigend, dass für heute Abend ein großes Essen angesetzt ist, zu dem auch noch „ein paar alte Freunde“ der Lady erwartet werden. Kurz vorher sehen Bob, Jacques und Vuk noch einmal nach der verborgenen Guilloutine. Sie ist noch an Ort und Stelle, nur die Kiste ist plötzlich abgeschlossen. Sie schnappen sich die Kiste und es gelingt ihnen, ungesehen in Toms Zimmer zu gelangen. Leider ist das blöde Ding auf die Schnelle nicht aufzubekommen. Als sie entdecken, dass Sean sie belauscht hat, beschließt Bob, die Kiste in sein Zimmer zu bringen. Unterwegs begegnet er einem fremden Herrn und begeht den Fehler, ihm in die Augen zu schauen. Als er im Flur wieder zu sich kommt, steht er vor einer unbekannten Zimmertür. War er dort drinnen gewesen? Waren da nicht diese Augen gewesen? Und die Stimme… Was hat er getan?
Als er zu Tom zurückkehrt, überfällt ihn eine bleierne Müdigkeit. Er fühlt sich benommen und muss von Tom angekleidet werden. Der entdeckt einen Einstich an seinem Handgelenk. Schon wieder Drogen? Und die Kiste mit dem Fallbeil ist unauffindbar.
Unter diesen unangenehmen Umständen erscheinen die Fünf etwas verspätet zum üppigen Abendmahl. Der Tisch ist bereits gedeckt und beladen mit Speisen der besseren (un-)englischen Küche. Von Sean oder Dienstmädchen keine Spur. Dafür sitzen Ms. Furnival, Blunt und Ramsay mit am Tisch, Tatteridge sei schon zu Bett gegangen. Lady Margaret lädt zum Zugreifen ein und meint auf Nachfrage nur: „Sean? Der schläft schon. Er hat seinen Dienst getan.“ Plötzlich hören Jacques und Bob ein fernes, bekanntes Geräusch… die Tür zur Gruft wird geöffnet! Jacques fragt die Gastgeberin direkt nach der Gruft mit den 33 Särgen und sie ist zunächst ganz angetan, dass wenigstens einer hell genug ist… Bob fragt hysterisch nach Plan C – und bekommt die Antwort von Lady Margaret. „Für eine Flucht ist es jetzt zu spät.“ Pochard erkundigt sich, warum wir fliehen sollten, was keinen so guten Eindruck hinterlässt. „Aber warum essen Sie denn nicht? So essen Sie doch! Wollen Sie wirklich nicht?“ Die Gastgeberin klatscht in die Hände, die Zimmertür geht auf und zwei Nonnen treten herein. Zwei Nonnen? Faltige, gelbbraune Haut und leere Augenhöhlen weisen darauf hin, dass es einmal Nonnen gewesen waren. Tom flippt aus. Wandelnde Mumien? Untote? Sie kommen herein, bevölkern den Raum, stellen sich paarweise hinter die Gäste!! Er zieht den wohlweislich eingesteckten Revolver und schießt auf die Bestien. Zum Glück trifft er keinen der anderen Gäste, die sich, soweit jetzt noch möglich, wundern, warum er wild in den Raum schießt. Lady Margaret zieht ebenfalls eine Waffe und schießt zurück, trifft Tom in die linke Hand. Bob nutzt den Moment und wirft sich gegen eines der beiden Fenster. Leider prallt er in einem Scherbenregen von den geschlossenen Fensterläden ab. Die anderen bleiben gebannt am Tisch sitzen, nur Tom schießt wieder anscheinend ziellos im Raum herum. Jetzt betreten noch vier Nonnen den Raum und Lady M. zieht sich in deren Schutz zurück. In der Zimmertür treten Mount Clatton und Beaufort (der bestimmende Herr, den Bob schon kennengelernt hat) in Erscheinung. Schließlich trifft Tom Lady M. in die Schulter und der frisch hinzugekommene Mount Clatton schießt mit seiner mitgebrachten Schrotflinte auf Grunewald – und trifft eine schwere Staubwolken hinterlassende Nonne. Während die Gastgeberin eine zweite Waffe zieht, befiehlt Beaufort Tom, auf Jacques zu schießen. Der reagiert aber sofort und es gelingt ihm, dem verwirrten Tom die Waffe aus der Hand zu schlagen. Die Waffe fällt zu Boden und es löst sich ein Schuss, der Bob die Schulter zerschmettert. Am anderen Ende des Raumes kann Grunewald dem Angriff einer Nonne entgehen, während Vuk sich die herrenlose Pistole nimmt. Anschließend schaffen es Vuk, Grunewald und der verletzte Bob, den schweren Tisch umzuwerfen, der Blunt und zwei Nonnen unter seiner Kante zermalmt, so dass sie sich hinter dessen Schutz zurückziehen können. Doch zu spät – diesmal wird Vuk ein Opfer Beauforts, der ihm befiehlt, sich selbst zu erschießen. Er erhebt langsam und krampfartig zitternd die Hand gen Kopf – und schießt sich dann in die Schulter. Anschließend fällt er, die Waffe umklammernd, in Krämpfe. Tom begibt sich, immer noch delirierend, hinter den Tisch und schafft es unabsichtlich, Jacques und Ramsay bewusstlos zu boxen. Mount Clatton legt wieder auf Grunewald an und zerstäubt eine weitere Nonne, die dieser als Schutzschild vor sich gezogen hat. Der zweite Schuss trifft Bob tödlich.
Beaufort greift über den Tisch und verabreicht Grundewald eine Betäubungsspritze, die langsam ihre Wirkung zu entfalten beginnt. Als sich Mount Clatton über den Tisch beugt, um Tom bewusslos zu schlagen, zieht Vuk, der den Anfall nur vorgetäuscht hat, die Pistole und schießt Mount Clatton direkt ins Herz. Während er zusammenbricht, legt Lady Margaret auf Vuk an, doch der erschießt sie gleichfalls. Jetzt befiehlt Beaufort Vuk zum zweiten Mal, sich selbst zu erschießen – was ihm diesmal gelingt. Als Beaufort sich über Tom beugt und ihm seine Betäubungsspritze verabreicht, wird er langsam wieder klar und versucht, fortzukriechen. Als er von einer der untoten Nonnen gepackt wird, raubt ihm das schließlich den Verstand und die Betäubung erlöst ihn gnädig aus dem unmännlichen hysterischen Anfall…
Am nächsten Morgen erwachen Grunewald, Jacques und Tom von Tatteridge’s Schrei. Er hat einen gedeckten Frühstückstisch erwartet und ein blutiges Gemetzel gefunden. Ramsay ist weg, Ms. Sainsbury Seale offenbar verrückt geworden, die Toten sind immer noch tot und Beaufort hat offenbar die Waffen von Lady M. und Mount Clatton mitgenommen. Tatteridge benachrichtigt Scotland Yard, während die übrigen drei sich auf eine polizeitaugliche Version des gestrigen Abends einigen und Vuk schließlich die Pistole wieder in die Hand drücken.
Die Ermittlungen sind nicht sehr angenehm, aber Jacques, Grunewald und Tom werden letztendlich nach langen Verhören wieder nach London entlassen. Da Neugier nicht nur ein Laster der Katzen ist, ergibt ein späterer Besuch auf dem labyrinthischen Friedhof, dass die drei Gräber zwar immer noch leer, die Grabplatten aber beschriftet sind: W.R., M.S.S. und H.B. nebst Datum 25.12.1923 zieren deren glatte Oberfläche.